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Oscer Pioppivita
Nach Besuch der Keramikwerkstatt von Ingeborg Hunzinger und von Zeichenkursen bei Dieter Goltzsche im Studio Bildende Kunst in Berlin-Köpenick studierte er von 1973 bis 1978 an der Kunsthochschule Dresden unter anderem bei den Professoren Gerhard Kettner und Christian Hasse. Seit 1979 arbeitet Pioppi als freischaffender Maler und Grafiker. 1993 erhielt er ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds, Berlin, und 1994 den Förderpreis des Berliner Kunstpreises. Oscer Pioppi lebt hauptsächlich in Berlin und arbeitet in dessen Umland, unter anderem in der Druckwerkstatt 3. Stock von Bernd Hornung in Zehdenick. Längere Studienreisen führen ihn immer wieder nach Italien und in die Schweiz.
Aus: Scheib. Herrmann. Pioppi oder Dreierlei im Einerlei
Von Michael Freitag / Juni 2009
...Unter den wenigen wiederum, die in Ost-Berlin seit Ende der 70er Jahre die Gegenständlichkeit ihrer Bildwelt aufgaben, blieb Pioppis Werk auch für sich, da er als subtiler Ästhet, anders als die meisten, nicht für oder gegen eine herrschende Richtung malte. Seine Bilder sind kostbar gehaltene Untersuchungen über Strukturphänomene, die sich in einem kontinuierlich entfalteten Farb-Licht-Raum ereignen, und das hat mit nichts als mit Pioppi zu tun.
...Oscer Pioppi ist Lichtjahre vom Bilderdenken Peter Herrmanns entfernt, indem er die wiedererkennbare Welt in einer anderen Sphäre der Sichtbarkeit läutert. Abstraktion ist hier das minutiöse Ausarbeiten jener Differenz zwischen Farbfleck und Struktur, die in allen Epochen das innere Thema der Malerei gewesen ist, jetzt aber ohne alle Symbolhaltigkeit und Repräsentanz auskommen muss. Manche Bilder gerinnen zu Reliefs, andere strömen aus im Rhythmus ihres Werdens. Es ist, als ob sie einem größeren Zusammenhang als dem der einfachen Wahrnehmung angehörten. Leise Rhythmik, die Perforierung einer Oberflächendehnung aus Farbflecken von unübersehbarer Fülle - das ist beunruhigend und betörend zugleich. Denn die Dichte des Vortrages und das Applizierte der Eintragungen folgen keinem System ablesbarer Ordnung. Eine Sprache ohne Syntax gehört nur sich selbst und ist, wie das Malen des Malens, allein dem Schönen gewidmet. Pioppi muss es irgendwo gefunden haben, vielleicht da im Süden des Cilentos, wo er sich am liebsten aufhält.
notiz
giardini peppes
zur zeit zeichne ich hauptsächlich nur auf guten papieren und kartons oder klebe deren schnipsel und reste zu reliefartigen collagen;
meine leime dabei sind Planatol BB oder Elasta ,aber auch der alte italienische colla bianca “ coccoina “ in der hübschen blechdose.
mit tuschen und präparierten pinseln setze ich farbfleck zu farbfleck unterschiedlichster formen und volumina, mosaikartig und ausdauernd wie bei einem rosenkranzgebet.
gelegentliche lineare unterbrechungen , gezeichnet oder ad esempio in der form eines aufgeklebten rechtecks, geben dem bildgefüge zusätzlich spannung und der flecksetzung oft eine andere richtung, immer hin zu einem gewollten einheitlich ganzen.
angelegt wird das bild zumeist in einfache zonen, wie himmel – erde, hell-dunkel e.c.,
die im schlussakt des zeichnens mal staffageartig , mal über die ganze fläche von einem fleckenteppich übersät , ja mit ihm verwebt sind.
so entstehen landschaften eigentümlicher art....dai Pioppi 2011